Grundlagen
Optionen sind das vielseitigste Handelsinstrument das jemals entwickelt wurde. Als Trader können Sie unter Ausnutzung des einzigartigen nichtlinearen Verhaltens von Optionspreis und Marktbewegung in unterschiedlichster Weise von steigenden oder fallenden Märkten profitieren.
Die einfachste Methode ist, mit einem call bei steigenden Aktienkursen und mit einem put bei fallenden Aktienkursen Gewinne zu erzielen. Wegen des sehr geringen Kapitaleinsatzes hält sich das Verlustrisiko in engen Grenzen.
Neulinge im Optionenhandel stellen immer wieder die Frage: „Warum steigt der Kurs meines calls nicht obwohl der Kurs der Aktie steigt?“ Hier finden Sie die Antwort.
Genauso wie Sie Ihr Haus oder Ihr Auto versichern, können Sie mit Optionen Ihr Aktiendepot gegen fallende Kurse absichern.
Ganz einfach gesagt, Optionskäufer haben Rechte, Optionsverkäufer haben Pflichten.
Optionskäufer haben das Recht, nicht aber die Pflicht, den Basiswert (die Aktie) zu einem bestimmten Preis (Basispreis) zu kaufen (wenn sie einen call halten) oder zu verkaufen (wenn sie einen put halten), dieses Recht gilt bis zum Verfallsdatum.
Als Optionsverkäufer haben Sie die Pflicht dem Käufer der Option Aktien zu liefern oder abzunehmen.
Der Verfallstag ist jeweils der dritte Freitag des Monats.
Der Preis einer Option ist abhängig von einer Reihe Faktoren:
- call oder put
- Kurs der Aktie die als Basiswert dient
- Basispreis der Aktie
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Laufzeit der Option
- Volatilität
Eine Aktienoption bezieht sich im Normalfall auf 100 Aktien, im Ausnahmefall auf 10 Aktien. Das bedeutet, wenn Sie eine Option zum Kurs von 1$ kaufen, haben Sie eine 100$ Position im Depot.
Es gibt 3 Richtungen die ein Markt einschlagen kann: nach oben, nach unten oder zur Seite.
Die potentielle Marktrichtung abschätzen zu können, ist sehr wichtig für den Einsatz von Optionen.
Wenn der Markt steigt, könnte man Aktien kaufen, calls kaufen, aber auch puts verkaufen. Haben Sie noch andere Möglichkeiten? Sehr wohl! Die Kombination von calls und puts bietet eine riesige Auswahl an unterschiedlichen Strategien, mit denen Sie das Verlustrisiko eng begrenzen und die Chance auf Gewinne enorm steigern können.
Optionen mit einer Laufzeit von mehr als 9 Monaten werden LEAPS genannt (Long-term Equity Anticipation Securities). LEAPS bieten dem Trader den bedeutenden Vorteil innerhalb der langen Laufzeit eine große Chance auf eine starke und lang anhaltende Marktbewegung zu bekommen.
Handelsstrategien mit Optionen
Strategien auf steigende Kurse mit begrenztem Risiko |
- Kauf eines calls - bull call spread - bull put spread - call ratio backspread |
Strategien auf steigende Kurse mit hohem bis unbegrenztem Risiko |
- Kauf einer Aktie - Verkauf eines put - covered call - call ratio spread |
Strategien auf fallende Kurse mit begrenztem Risiko |
- Kauf eines put - bear put spread - bear call spread - put ratio backspread |
Strategien auf fallende Kurse mit hohem bis unbegrenztem Risiko |
- Leerverkauf einer Aktie - Verkauf eines call - covered put - put ratio spread |
neutrale Strategien mit begrenztem Risiko | - long strangle - long straddle - long synthetic straddle - long butterfly - long condor - long iron butterfly |
neutrale Strategien mit hohem bis unbegrenztem Risiko | - short strangle - short straddle |
Bull-Call-Spread
Kauf eines calls mit niedrigem Basispreis und gleichzeitiger Verkauf eines calls mit höherem Basispreis in Erwartung steigender Kurse.
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Bull-Put-Spread
Kauf eines puts mit niedrigem Basispreis und gleichzeitiger Verkauf eines puts mit höherem Basispreis in Erwartung steigender Kurse.
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Covered Call
Kauf eines Underlying (Aktie) und gleichzeitiger Verkauf eines calls auf dieses Underlying.
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Bear-Put-Spread
Kauf eines Put mit hohem Basispreis und gleichzeitiger Verkauf eines Put mit niedrigerem Basispreis in Erwartung fallender Kurse.
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Bear-Call-Spread
Kauf eines calls mit hohem Basispreis und gleichzeitiger Verkauf eines calls mit niedrigerem Basispreis in Erwartung fallender Kurse.
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Long Butterfly
Kauf und gleichzeitiger Verkauf von je zwei calls. Gekauft werden 1 call am Geld und 1 call im Geld. Verkauft werden 2 calls zum aktuellen Kurs des Underlying.
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Long Condor
Ein long condor ähnelt einem long butterfly, mit dem Unterschied dass der condor 4 verschiedene strikes hat, der butterfly nur 3 verschiedene.
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Put Ratio Spread
Kauf einer kleineren Anzahl puts zu einem höheren Basispreis und Verkauf einer größeren Anzahl puts zu einem niedrigeren Basispreis.
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Call Ratio Spread
Kauf einer kleineren Anzahl calls zu einem niedrigeren Basispreis und Verkauf einer größeren Anzahl calls zu einem höheren Basispreis.
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Long Straddle
Kauf eines calls und eines puts mit gleicher Laufzeit und gleichem Basispreis.
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Long Strangle
Kauf eines calls mit höherem Basispreis und Kauf eines puts mit niedrigerem Baisipreis und gleicher Laufzeit.
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Short Straddle
Verkauf eines calls und eines puts mit gleicher Laufzeit und gleichem Basispreis.
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Short Strangle
Verkauf eines calls mit höherem Basispreis und Verkauf eines puts mit niedrigerem Baisipreis und gleicher Laufzeit.
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Die Griechen
Delta – Prozentwert zu dem eine Option die Kursbewegung des Basiswertes nachvollzieht. Call-Optionen haben ein positives Delta, put-Optionen ein negatives Delta. Es beschreibt die Kursänderung einer Option wenn sich der Kurs des Basispreises um 1 Punkt bewegt. Ein Delta von 50% bedeutet, ein call wird 50 Cent steigen wenn der Basiswert 1 $ oder Euro steigt.
Gamma – Betrag um den sich das Delta einer Option ändert wenn sich der Basiswert um 1 Punkt bewegt. Beträgt das Gamma 0,10, dann steigt das Delta von 0,50 auf 0,60 wenn die Aktie von 50$ auf 51$ steigt.
Theta - Betrag um den sich die Optionsprämie verringert, wenn sich die Restlaufzeit um einen Tag verkürzt. Beträgt das Theta 0,02 dann fällt die Optionsprämie um 0,02 $ pro Tag